11.-18.01.2012 – Mosambik – 2.Teil
Praia do Pomene nach Vilankulo
Irgendwann müssen wir doch unser idyllisches Paradies Pomene verlassen, um noch ein paar andere Orte von Mosambik zu sehen. Und so fahren wir die traumhafte Strecke zur Haupstraße zurück. Beim Dorf Pomene bewirft uns ein Junge mit einem Stein. Jesper springt so schnell aus dem Auto, dass der gar nicht weiß wie im geschieht und davon rennt. Jesper lässt sich aber nicht beirren und geht ins Dorf um den Bengel zu suchen. Kaum einer kann englisch, doch er macht sich verständlich und nicht wenig später ist die Mutter des „Täters“ gefunden. Als sie versteht, um was es geht, fängt sie bitterlich zu schimpfen an und der kleine Bengel erhält einen Einlauf sonders gleichen. Na der wird nicht mehr so schnell einen Stein auf ein Auto werfen! ;-)
Wir kommen vorbei am „Pomene Shoppingcenter“ – ein paar Bretterbuden mit Kleidung, Tüchern und Schuhen und nach gut 1,5 Std. erreichen wir wieder Teerboden, was natürlich auch heißt, Kompressoren raus und wieder Luft rein. Von der langweiligen Teerstraße geht dann eine geteerte schmale 21 km lange Stichstraße mit einigen Schlaglöchern nach Vilankulo ab.
Wie kaum eine Stadt Mosambiks hat sich Vilankulo in wenigen Jahren gemausert. Man findet hier eine gut funktionierende städtische Infrastruktur und gute Versorgungseinrichtungen. Hier leben die Fischerfamilien und Bootsbauern noch direkt am Strand zwischen den Touristenanlagen und Backpacker-Unterkünften.
Am Ufer hat Vilankulo einen schmalen Strand, der mit Palmen und Kasuarinen zum Ort begrenzt wird. Die Kleinstadt ist sehr quirlig. Für unseren Begriff leider zu lebendig und "touristisch". Denn als Tor zu den vorgelagerten Bazaruto Inseln, entdecken auch viele Touristen (Backpacker) diesen Ort. Stefan und Markus wollen nur noch weg...
Es gibt viele „Street Boys“, die versuchen ein Geschäft zu machen, sei es als Dolmetscher zu dienen und einen Ausflug oder Unterkunft zu vermitteln. Taschendiebstahl wird wieder ein Thema und man sollte keine Wertsachen mit zum Strand nehmen und wachsam sein. Das ist uns zu wider und so organisieren wir nur für morgen einen Ausflug zu den Bazaruto Inseln um anschließend auch gleich wieder weiter zufahren.
Dafür treffen wir uns am Abend zum Abendessen mit Reisenden Maria und seiner Frau (haben wir schon in Barra kennengelernt und hier verabredet) und einem Dhau-Besitzer Rodriguez - um unsere Tour morgen zu verhandeln. Das Preisrunterhandeln verläuft zäh, denn hier sind die Preise durch den florierenden Tourismus kaum zu drücken.
Nachts gibt es in der Nähe unseres Campsites (Baobab Beach Campsite, 200 Mtn p.P.) eine Full-Moon-Party. Einheimische haben einen „Befruchtungstanz“ aufgeführt, begleitet von wildem Getrommel am Feuer. Wir tanken ein paar Cocktails und dann heißt es bei schwülen 30°C ins Dachzelt unter dem großen Baobab fallen. Nachts ist es dort sehr laut, partymachende Backpacker, laute Musik, lärmende Quads und Motorradfahrer stören unseren Schlaf.
Bazaruto Archipel
Zwar nach wenigen Stunden Schlaf aber voller Vorfreude auf die Perle im Indischen Ozean stehen wir um 7 Uhr am Ufer unserer gebuchten „motorisierten Dhau mit Küche“: Ein altes bunt angemaltes Holz-Segelboot. Die Küche besteht aus einem Holz-Sandkasten in dem offenes Feuer gemacht wird. Sehr geil – wir sitzen in einer alten Holz-Nussschale und die machen offenes Feuer im Sandkasten! J Unsere Crewmitglieder (Koch, Skipper und Kapitän) können kein Englisch, aber sind wohl instruiert wo wir hinwollen und immer stets bemüht uns einen schönen Tag zu machen, zu bekochen usw.
Die Inseln des Bazaruto Archipels liegen in Sichtweite, die nächstgelegene Insel Magaruque ist nur 10 km entfernt, doch wir möchten auf die größte Insel Ilha do Bazaruto und Benguerra, deshalb müssen wir auch etwas mehr zahlen (1.800 Mtn pro Person inkl. Verpflegung). Das Meer ist glücklicherweise heute ruhiger als die ganzen letzten Tage – denn bei starkem Seegang hätten wir in dieser Nussschale schon das Gefühl von Todesangst bekommen können! ;-)
So legen wir also ab, mit Steuerkurs gen dem traumhaften Bazaruto Archipel. Das was man sich unter Robinson-Crusoe-Gefühl vorstellt, findet man hier. Fünf Inseln bilden das Archipel: Bazaruto, Benguerra, Magaruque, Santa Carolina (Paradise Island) und Bangué. Die verträumten Inseln liegen inmitten azurblauem Meer mit vorgelagerten Riffen, mit endlosen weißen Sandstränden, idyllischen Buchten und Palmen und auf den Inseln kann man zwischen sanften Dünen dösen, Muscheln sammeln oder auf Süßwasser-Inlandseen mit Krokodilen schauen. Es gibt nur ganz wenige Hotels auf den Inseln – die aber auch einen stolzen Preis haben.
Wir legen am Ponta Dunda der Ilha do Bazaruto an, um die größte Düne des Archipels zu besteigen und einen spektakulären Blick über die Inseln zu bekommen. wir fühlen uns wirklich wie im Paradies, stürzen uns die Dünenkämme hinunter, machen Quatschbilder im heißen Sand und anschließend geht’s weiter zum „Two-Mile-Reef“ vor Benguerra - einen der besten Tauchspots an der ostafrikanischen Küste. Wir legen die sensationell „reparierten“ (gestopft und geflickt) Flossen an und schnorcheln im seichten Wasser am Riff und sind von der bunten, tropischen Unterwasserwelt begeistert.
Während wir schnorcheln bereiten unsere Jungs auf dem Boot Riesenkrebse, frischen Barrakuda und Beilagen zu. Wir legen an der Insel Benguerra an, wo die Jungs uns am einsamen Sandstrand ein wirklich köstliches Mittagessen servieren. Das hat was – auf einer paradiesischen Robinson-Crusoe-Insel alleine im feinen Sand mit Blick auf das türkis-farbenden Meer leckere Meeresfrüchte und saftige Ananas essen! Wir finden dann sogar noch die besondere Pansy-Muscheln.
Das Segelschiff ist wirklich nicht luxuriös, doch die Crew versuchen mit viel Liebe es uns so bequem wie möglich zu machen und sind super bemüht! Der Tag und dieser Ausflug ist wirklich traumhaft und sollte man gemacht haben.
Praia do Jangamo und Barra
Da es uns das Städtchen Vilankulo nicht wirklich angetan hat, fahren wir nachts noch weiter bis nach Jangamo (Nähe Tofu) und wir lassen uns nach einer tiefsandigen Piste im Jangamo Guinjata Bay Resort (80 Rand p.P Camping) nieder. Ohne Allrad kommt man da wohl wirklich nicht an, denn im tiefen Sand zum Camp wird es sehr mühsam. Da muss sogar unser DJ Luft ablassen.
Die Küstenabschnitte zwischen Lindela und Inhambane, südlich von Tofu, liegen an einer stürmischen Meeresküste und werden vorwiegend von Hochseefischern oder Sporttauchern besucht. Wir fahren nach GPS durch die tiefsandigen Dünenzüge und Palmenwälder Richtung Praia da Rocha. Doch selbst Tracks for Africa hat hier keine Tracks verzeichnet und wir fahren auf gut Glück weiter. wir finden ein Werbeschild der Luxuslodge Tartaruga Bay und folgen den Schildern durch den Sand. Nach mehreren Kilometern stehen wir an einem noch nicht bebauten abgesperrten Grundstück… wir erfahren später, dass diese Lodge erst Ende 2012 gebaut werden soll. Das ist mal wieder typisch Afrika: es gibt schon etliche Werbeschilder, aber kein Hinweis, dass die Fertigstellung erst in nem Jahr ist.
Na wie auch immer – so kommen wir an eine Abzweigung zu zwei Steilhang-Straßen mit Schildern der Aufschrift „Left Brave – Right Save“. Wir fühlen uns herausgefordert, lassen die Luft bis auf 0.8 bar aus den Reifen und versuchen diese tiefsandige steile Straße hochzubrettern. Oben angekommen sehen wir die brandneue Tartaruga Beach Bar (S23°57‘563‘‘ E035°30‘713‘‘) – ganz einsam am Strand gelegen, mit neuen hübschen Selbstversorger-Chalets. Laut der Besitzerin, kommen hier her Offroad-begeisterte Südafrikaner, nur um sich mit ihren Fahrzeugen an dieser steilen Sandpiste herauszufordern und zu duellieren! in in der Bar kann sich jeder verewigen, der es geschafft hat! Echt witzig!
Weil Stefan und Markus nach den Campingtagen bevor sie heim fliegen, noch etwas Luxus haben möchten, fahren wir durch Niemandsland wieder nach Barra in die Flamingo Bay Resort Water Chalet Lodge. Das ist eine romantische Luxuslodge mit Stelzenchalets im Gezeitenbereich der Mangroven (Sondertarif Januar nach Ferien: ca. 80 EUR p.P, normal 150 EUR p.P. mit Halbpension). Die Hauptlodge erreicht man mit Golfcars entlang den langen Holzstegen. Wir verbringen unseren Tag im Pool, trinken Sekt im Jakuzzi, Sundowner auf unserer Privatterrasse des Wasser-Chalets und faulenzen so richtig schön! Die Lodge ist toll und so verbringen wir unseren letzten gemeinsamen Abend im Restaurant und fallen in die bequemen großen Betten. Einzig allein und lästig sind diese Mangroven-Fliegen, die unsere Arme – ohne dass wir es gemerkt haben – zerstochen haben und das juckt wie Hölle – ungefähr wie von Sandflöhen. Wer das schon mal hatte, weiß wie ätzend das ist.
Und schon sind die zwei Wochen mit Stefan und Markus auch wieder vorbei. Echt schade, denn es hat Spaß gemacht zu viert zu reisen. Nach dem Frühstück (14.01.12) machen sich die Jungs auf um nach Johannesburg (1.050 km) zu fahren. Uns gefällt die Lodge so gut, dass wir noch einen Tag verlängern. Wir lassen uns massieren, lernen Celma kennen, sind Zeuge einer Hochzeit hier und uns stört es gar nicht, dass es so langsam etwa zu zieht, schließlich haben wir seit 3 Wochen Sonnenschein und heute ein luxuriöses Wasser-Chalet wo wir bei Regen abhängen können.
Barra nach Tofu
Am nächsten Morgen ist es schwül und heiß bei 36°C und zum ersten mal richtig bewölkt. Uns zieht es dennoch nach Tofu ins Taucherparadies, weil wir die Chance nutzen wollen beim Tauchen Walhaie oder Mantas zu sehen. Wir checken bei der kompetenten kleinen Tauchbasis Peri-Peri ein (2000 Mtn pro Tauchgang inkl. Equipment). Das Wetter bleibt schlecht und die Tauchboote sind für heute gestrichen. (Guesthouse Casa do Mar, 2440 Mtn/Doppelzimmer)
Doch am nächsten Tag fahren wir dann bei leichten Regen raus zum Manta Reef. Bei stürmischer See auf dem Schlauchboot anziehen und negativ bei starker Strömung abtauchen ist nicht so einfach, aber wir werden mit einer gigantischen Unterwasserwelt belohnt. Wir befinden uns bei den Pinnacles gleich inmitten großer bunter Fischschwärme. Tanja ist völlig irritiert, als sie beim Fotografieren eines Barracudas ein Riesenzackenbarsch anschwimmt und an ihrem Bein entlang gleitet. Bei der Größe bleibt einem schon mal kurz der Atem stehen. Die werden bis zu 2,5 bis 3 m lang und sind mit bis zu max. 400 kg der größte in Korallenriffen lebende Knochenfisch.
Und kurz drauf taucht auch schon ein Riesenmanta auf. Mantarochen werden 5 bis 9 Meter lang (einschließlich des Schwanzes). Der Tauchgang war richtig gut!! Das Wetter verschlechtert sich leider zunehmen, so dass die Pause auf dem Schlauchboot bei den Wellen kein Spaß ist und Jespers sich das Frühstück beim zweiten Tauchgang nochmal durch den Atemregler unter Wasser gehen hat lassen und für Fischfrühstück gesorgt hat. Wir schwimmen noch mit Delfinen und dann wird die Rückfahrt bei zunehmendem Orkan immer stürmischer. Ehrlich gesagt sind wir heilfroh wieder am Ufer anzukommen und festen Boden unter den Füßen zu haben.
Tofu nach Maputo
Und dann fängt das Wetter an komplett umzuschlagen. Die Provinz liegt im Zyklonbereich. In der heißesten Jahreszeit zwischen Januar und März brauen sich über dem Indischen Ozean gelegentlich gewaltige Wirbelstürme und Orkane zusammen, die schließlich über Madagaskar und die mosambikanische Küste hinweg fegen. Aber wer hätte schon gedacht, dass wir tatsächlich in einen Zyklon geraten – doch Zyklon Funzo fegt über die Provinz Inhambane und zeigt sich von seiner heftigen Seite. Es regnet aus Kübeln und hört gar nicht mehr auf.
Wir fahren dennoch von Tofu Richtung Maputo und haben große Mühe überhaupt was zu sehen. Die Straßen stehen teilweise komplett unter Wasser, so dass unser DJ jetzt auch noch das Schwimmen lernen muss. Gut nur dass uns bei diesen Schwimmversuchen kein Fahrzeug entgegen gekommen ist. Die Fahrt wird immer gefährlicher und uns immer unwohler zumute, denn es liegen dicke entwurzelte Bäume über die Straßen. Wir fahren an etlichen einfach umgeknickten Bäumen entlang, viele Hütten sind nur noch zusammengefaltete Holzsteckerlhaufen, Strommasten und Straßenschilder liegen rum und als wir einen unter dem Bäumen liegenden LKW passieren, fragen wir uns wirklich was wohl noch kommt… es wird mittlerweile dunkel und auf diesem Streckenabschnitt finden wir keine Unterkunft. Im Dachzelt schlafen kommt bei diesem Orkan auch nicht in Frage… also fahren wir weiter bis zur Casa Lisa bei Marracuene (Camping 560 Mtn/2 Personen, Frühstück 430 Mtn 2 Pers.). Wir sind heute 450 km gefahren und es hat permanent geregnet – unfassbar.
Marracuene nach Maputo
Es stürmt die ganze Nacht und auch den nächsten Tag weiter. Wir wollen nach einem verregneten Frühstück nur noch weg und raus aus diesem Zyklongebiet. Die Einheimischen erzählen uns, dass dieser ausdauernd lang anhaltende Regen doch schon etwas ungewöhnlich sei. Kaumt steigt man aus dem Auto aus, ist man schon wieder bis auf die Unterhosen durchnässt - gut dass es nicht kälter als 27°C wird - somit hat auch der Regen seinen Reiz. Nach 50 km sind wir dann auch schon in Maputo. Maputo gilt als eine mediterrane, lebendige Hauptstadt, manche bezeichnen Maputo auch als „afrikanisches Havanna“. Doch uns zeigt sich Maputo überflutet und trist. Moderne, zahlreiche Hochhäuser, inmitten von kolonialen Prachtbauten, die dem Verfall verschrieben sind.
Maputo nach Punta do Oura zur Grenze nach Südafrika:
Die Fahrt mit der alten Fähre dauert nur eine Viertelstunde und man hat einen guten – wenn auch trüben Ausblick auf die Skyline Maputos (Kosten 270 Mtn pro Pkw (zu Ferienzeiten 370 Mtn) und 5 Mtn pro Person, Abfahrtszeiten: ab 5 bis 23:15, ca. alle 1- 2 Std.) Wir nutzten das Internetcafe im Hotel Avenida um herauszufinden wie die Wetterlage auf unserer weiteren Route ist und – ein Lichtblick: Richtung Durban/Südafrika wird es wieder sonniger. Also nix wie weg – entlang der unter Wasser stehenden Uferpromenade (Avenida da Marginal), wo normalerweise zahlreiche Straßenhändler Kunsthandwerk verkaufen, doch heute nur der Wind und Regen peitscht und wir kaum was aus den Scheiben sehen können. Hin zur Altstadt Baixa, wo wir auf der Suche nach dem Ablegestelle der Fähre nach Catembe, am imposanten viktorianischen Hauptbahnhof vorbei fahren.
In Catembe angekommen weichen die Teerstraßen den Sandpisten. Nachdem es auch hier seit Tagen nur regnet, sind das natürlich nur Matschpisten, Pfützen und Flüsse die aus ihren Betten treten. Jesper freut sich auf die Schlammschlacht die uns bevor steht, denn die 117 km bis nach Ponta do Ouro sind Offroad-Tiefsandpisten. Kurz hinter Catembe halten uns ca. 30 Militärmänner auf. Sie schaufeln gerade in etliche Säcke Sand um die Häuser vor weiteren Fluten zu schützen. Nur einer der Männer kann englisch und erklärt uns, dass wir diese Piste entlang der Küste nicht zur Grenze nach Südafrika fahren können. Die Piste stehe unter Wasser und sei nicht befahrbar. Wir weisen ihn darauf hin, dass wir einen Schnorchel am Auto haben und unser Auto das schafft.
Er scheint es zu verstehen und auch zu bestätigen und so dürfen wir doch fahren. Immer mit einem Gefühl der Ungewissheit, wie schlimm es wohl wirklich ist. Denn häufig übertreiben die Jungs ja auch. In Afrika weiß man eben nie, welcher Aussage man trauen kann. Fragt man 5 Leute nach dem Weg, bekommt man sicherlich 5 unterschiedliche Wegbeschreibungen und das in jede Himmelsrichtung J
Ponta do Ouro – „Goldspitze“ tauften die portugiesischen Seefahrer die weite Dünenlandschaft von Ponta do Ouro am Südende von Mosambik, obwohl hier niemals Gold gefunden wurde. Ein einsamer Leuchtturm erinnert noch an die vergangene Zeit, ansonsten steht der Name heute eher für ein Surf- und Tauchparadies (Besonders Haifischtauchen und Delfinschwimmen) und brandungsreichen Badespaß an kilometerlangen Sandstränden. Donnerstag bis Sonntag und generell zu Ferienzeiten herrscht Hochsaison. In dieser Zeit schnellen die Preise überall um 30-50% in die Höhe, alles wird nur in Rand abgerechnet. Fast wie eine südafrikanische Enklave. Wir wollen noch ein paar letzte Souvenirs auf einem Craft Curio Market kaufen und da fällt uns das ganz extrem auf. Hier handelt keiner mehr mit nach unten. Die haben es überhaupt nicht nötig. Also kauft lieber an anderen Orten Handwerkskunst – hier zahlt man viel zu viel. (Tanjde Beach Resort, Camping 400 Mtn p.P.)
Nach 42 km trifft man bei Bela Vista auf die Straße Boane wo ein Streifen schlechter Asphaltbelag beginnt. Da wäre es dann doch besser die Straße erst gar nicht zu asphaltieren. Ab dieser Stelle führen nach Süden ausschließlich Tiefsandstrecken. Wir gehen tiefere Pfützen wieder zu Fuß ab, nicht dass uns ein schwarzes Loch verschluckt, matschen uns so vorwärts und nach gesamt 5 Std. kommen wir in Ponta do Ouro an. (Maputo - Ponta do Ouro: Gesamtstrecke 117 km in normal 3-4,5 h, Schotterpiste, kurzer schlechter Asphalt, danach lange Tiefsandspisten, keine Tankstellen unterwegs, Allrad erforderlich)
Liebe Grüße
Dänsch und Jesper
Dänsch und Jesper
Statistik: in Mosambik gefahren: 2.100 km in 13 Tagen, Dieselkosten: 37-42 Metical/Liter (ca. 1,10 EUR/L)
Fazit:. Toll an diesem Land ist seine wilde Ursprünglichkeit. Unsere Route führte uns durch ein subtropisches Paradies: unter Kokosnuss-Plamen in der Nähe von weiten und einsamen Stränden am warmen Indischen Ozean. Möglichkeiten zum Schnorcheln und Tauchen in den faszinierenden Korallenriffen gibt es zuhauf. Es ist berechtigt von der 2'700 km langen Küste mit Traumstränden und vorgelagerten Inseln zu schwärmen. Für Liebhaber des Südlichen Afrikas - denen Südafrika an sich zu "europäisch" ist - bietet das Land eine unvergessliche Ursprünglichkeit an. Einheimische begegnen uns mit Neugier und einer Herzlichkeit. Mosambik öffnete sich in den letzten Jahren langsam dem Tourismus, doch es wird noch eine Weile dauern, bis der Pauschalurlauber hier Einzug erhält. Wir sind froh Mosambik vorher gesehen zu haben.
Mosambik – Geschichtliche Hintergründe:Alle loben das hohe touristische Potenzial Mosambiks. Fakt ist jedoch, dass das früher so beliebte Ferienziel für Jahrzehnte von den touristischen Landkarten verschwand und heute erst wieder langsam entdeckt und entwickelt werden möchte. 300'000 Auslandsgäste jährlich besuchten bis Anfang der 1970er Jahre dieses Land. Doch dann wurde Mosambik unabhängig, die Portugiesen flohen in heller Aufruhr, zerstörten in einer Beispiellosen Sabotagewelle mutwillig viele Einrichtungen und ließen das Land in einem völlig desolaten Zustand ohne Fachkräfte und Bildungselite zurück. Die Regierung wandte sich dem Sozialismus zu, das jähe Ende für den Tourismus, der seinen endgültigen Dolchstoß durch den Renamo-Guerillakrieg bekam. Besucher waren nicht mehr erwünscht (es wurden keine Touristenvisa mehr ausgestellt) und blieben sowieso freiwillig aus. Der jahrelange Bürgerkrieg mutierte das Land Ende der 1980er Jahre zum traurigen Spitzenreiter als „ärmstes Land der Welt“. Erst 1995 verließen die letzten UNO-Soldaten Mosambik und 1.7 Millionen Flüchtlinge kehrten in der größten Rückführungsaktion Schwarzafrikas in ihre Heimatdörfer zurück. Das geschundene Volk war kriegsmüde und trat allmählich selbstbewusster auf. Die Hinwendung zum Westen brachte die Wirtschaft wieder in Schwung und bescherte dem Land zahlreiche Entwicklungsprojekte. Als Zeichen des Neuanfangs feierte man 1997 die Wiedereröffnung des einstigen Vorzeigenationalparks Gorongosa nach der mühevollen Räumung aller Landminen und Rückführung von Wildtieren.
Trotz 20 Jahre Bürgerkrieg, bitterer Armut und Naturkatastrophen haben die Menschen ihre Neugier, Hilfsbereitschaft und Warmherzigkeit bewahrt und überall im Land sind die zarten Ansätze zur Entwicklung einer touristischen Infrastruktur bemerkbar. In gewisser Weise werden Touristen hier als Vorboten einer besseren Zukunft angesehen.
Trotz 20 Jahre Bürgerkrieg, bitterer Armut und Naturkatastrophen haben die Menschen ihre Neugier, Hilfsbereitschaft und Warmherzigkeit bewahrt und überall im Land sind die zarten Ansätze zur Entwicklung einer touristischen Infrastruktur bemerkbar. In gewisser Weise werden Touristen hier als Vorboten einer besseren Zukunft angesehen.
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