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Sonntag, 6. März 2011

Aegypten II - endlich in Afrika!

Nordafrika – Ägypten II

Dahab/Sinai durch Suez-Tunnel aufs Festland, durch Kairo entlang der Oasenstraße zur Baharia-Oase
41.-49.Reisetag, 06.-14.02.2011: 17.-25.Tag Egypt
Heute früh morgens in Dahab gestartet, 17 Checkpoints passiert und nach langer Prozedur vor dem Suez-Tunnel kommen wir um 13:59 Uhr auf dem ägyptischen Festland und endlich – geografisch gesehen –  in Afrika an!!!! Nach 7.271 gefahrenen Kilometern, 40 Tagen, 21 Stunden und 59 Minuten sind wir endlich auf dem Kontinent den wir nun durchqueren wollen! J
Wir fahren auf der stark befahrenen Hauptstraße, die uns am Sichersten erscheint direkt nach Kairo. Heute soll es - laut unseren Infos -  in Kairo wieder ruhig sein und der öffentliche Alltag erneut anlaufen. Wir wollen eine Ringstraße in Kairo fahren, um nicht durchs Zentrum fahren zu müssen, da es auf dem Tahrir-Platz noch immer zugeht. Als wir die Ausfahrt verpassen und Richtung Zentrum fahren, legen wir auf einer offiziell 4 spurigen Hauptstraße, aus denen die Ägypter aber Platz sparend doch 6 Spuren gemacht haben, den Rückwärtsgang ein. Langsam bewegen wir uns ca. 800 m rückwärts der richtigen Ausfahrt entgegen! ;-) es halten sogar mehrere Ägypter um zu fragen, ob wir ein Problem haben und sie helfen können – mitunter auch ein Polizist. Als wir unser Problem schildern, hält er uns im Rücken sogar den Verkehr fern, dass wir problemlos zu unserer Ausfahrt kommen. Abenteuerlich! Endlich auf dem Ring zum Stadtteil Gizeh, schnuppern wir doch noch etwas Kairo-Luft. Der Verkehr ist vogelwild, die Transporter abenteuerlich bepackt und viele Ägypter winken uns aus ihren Autos oder sitzend von den Ladeflächen der Pickups lachend entgegen. Wir fahren über die Nilbrücke und genießen den tollen Ausblick auf die grüne Nillandschaft und die Kulisse der Stadt. Wir sehen die Pyramiden von Gizeh und sind für einen Moment enttäuscht, dass wir diese und viele andere Dinge, die wir gern in Kairo gesehen hätten nicht besuchen. Schade! Doch dieses Risiko uns mitten in eine Demonstration zu katapultieren wollen wir nicht eingehen. Die Lage hier ändert sich jetzt in der politischen Umbruchphase doch rasend. Somit genießen wir den Ausblick auf die Pyramiden, fahren vorbei auf die geteerte Oasenstraße durch die Wüste gen Bahariya-Oase. Wir kommen nach über 16 Stunden Fahrt und 908 km völlig erledigt erst kurz vor Mitternacht an und campen in der Stadt El-Bawiti im Ahmed Safari Camp (Camping 50 EGP). Auf der – gefühlt endlos langen gerade tadellos geteerten Straße – begegnen wir gerade mal 5 Fahrzeugen.  Als wir in der grünen Oase ankommen, sehen wir nur Toyotas.. überall nur Toyotas, Traumland aller Toyotas – man meint es zwar nicht, wenn man diese schmutzigen und einfachen Läden sieht, doch man bekommt alle Originalteile. (Im Nachhinein betrachtet haben wir wahrscheinlich genau den richtigen Moment abgepasst um durch Suez und Kairo zu kommen. Kurz drauf, ging das Chaos und die Unruhen in Kairo wieder los)

Bahariya-Oase durch Wüste, weiter zur Weißen Wüste und entlang der Oasenstraße nach Luxor und Ankunft in Assuan
Wir haben uns für die Wüste gerüstet (Lebensmittel, Wasser und einige neue Filter und Ersatzteile für den DJ) und starten heute eine mehrtägige Wüstenetappe.
Juan, den wir in Syrien  kennengelernt haben, hat uns diese Tour empfohlen und GPS-Koordinaten dafür gegeben. Die Tour führt hoch auf ein riesiges Plateau, durch verlassene Wüste und nach 1-2 Tagen Fahrt kommt man auf eine großartige Höhle mit vielen Stallaktiten, um dann nach einem weiteren Tag die Stelle zu finden, an der man vom Hochplateau wieder runter kommt, um dann in die Weißen Wüste zu fahren. Das klang für uns verlockend. Somit verlassen wir durch das Dörfchen El Harra, ein paar wunderschönen Oasen und Feldern die Zivilisation Richtung Hochplateau. Wir finden die Stelle (N28 13.046 E29 06.242) und brauchen bisl Geduld um diesen sandigen Berg hochzukommen. Oben erwartet uns die weite Wüste (ohne Müll und Plastiktüten wie sonst so üblich in Wüsten nahe einer Stadt). Es gibt anfangs nur wenige Fahrzeugspuren und Pisten denen wir folgen, die sich nach ein paar Kilometern gänzlich verlieren. In der Hochsaison fahren bestimmt immer wieder mal ein paar Touren zu dieser Höhle, aber den paar Spuren, die wir finden nach zu urteilen, war es schon lang her, dass da jemand war. Jetzt fahren wir nur nach GPS über Sand und Stein. Die Landschaft wechselt zwischen Feinsandpassagen, Felsabschnitte und ein Gemisch aus allem. Sehr abwechslungsreich und absolut sehenswert! Das ist eine Herausforderung für unser Auto. Zwischen 5 und 50 Stunden-km arbeiten wir uns Richtung Höhle voran. Da wir es heute aber eh nicht mehr schaffen suchen wir uns vor Sonnenuntergang einen schönen Platz, um unser Bushcamp aufzuschlagen, über offenem Feuer zu kochen und die Wärme unseres Lagerfeuers zu genießen.
Ganz alleine in der Wüste aufwachen und frühstücken hat wirklich was Friedliches und Einzigartiges. Bei Sonnenaufgang und frischen 5°C machen wir uns auf den zweiten Wüstentag. Die Wüste verändert sich und ockerfarbener leichter Sand wechselt sich mit Abschnitten, an denen viele schwarze und extrem scharfkantige spitze Steine liegen. Wir fahren die ersten Stunden immer noch nach GPS, da es keine erkennbaren Pisten gibt. In der zweiten Tageshälfte finden wir die ersten aufeinander gestapelten Steine, die als Wegweiser dienen und irgendwann finden wir dann auch eine lang nicht befahrene Piste. Wir kommen zu großen Wanderdünen, die es zu passieren gilt. Jesper weigert sich immer noch Sand aus den Reifen zu lassen und setzt sich einige Male fest. Und nachdem Tanja für Luft ablassen war, muss Jesper alleine buddeln. ;-) Am späten Nachmittag nach vielen Stunden Fahrt und gerade mal 120 zurückgelegten Kilometern erreichen wir endlich die Höhle Djara/El Qaf (N27 24.206 E29 38.263)  – durch einen großen Kreis aus Steinen gekennzeichnet. Unheimlich als einziger in ein großes schwarzes Loch abzusteigen. Eine großartige Höhle mitten in der Wüste - wir sind absolut beeindruckt . Wir erkunden jeden Winkel mit unseren Taschenlampen, raten welche Tierspuren wir so erkennen… und brechen dann auf um unser Nachtlager ein wenig weiter weg nach ca. 163 Tages-km aufzuschlagen. Als wir am Lagerfeuer sitzen, denken wir darüber nach, wie gefährlich so eine Tour doch ohne GPS werden könnte, wenn man sich hier nicht auskennt. Hier war schon ewig kein Mensch mehr und wenn man sich selbst nicht helfen kann, vermodert man hier, denn vorbei kommt bestimmt keiner. Wir treffen ein paar Tage später einen Guide und erzählen ihm von unserer Tour. Er sagte nur, dass er mit seinem Auto diese Tour nie alleine machen würde sondern immer nur mit zwei Fahrzeugen, denn sein Auto sei viel zu alt… er hatte dasselbe Modell wie wir! ;-)

Am nächsten Tag (Mi.09.02.) geht es wieder kurz nach Sonnenaufgang weiter durch die sich verändernde Wüste, vorbei an vielen runden Steinen (
genannt Stone Balls), an den ersten Bäumen, die wir sehen (sammeln ein wenig Feuerholz) und mit viel Schwung durch mehrere Tiefsandpassagen wieder runter vom Plateau (N27 37.869 E28 38.933), vorbei an vielen „Steinmännchen“ um letztlich auf die geteerte Oasenstraße zwischen der Bahariya- und der Farafra-Oase zu stoßen (N27 47.889 E28 32.292). Wir haben nun seit 3 Tagen keine Menschenseele mehr gesehen und am Abend sehen wir bei der Chrystal Dessert beim Cristal Mountain (N27 39.670 E28 25.772) das erste Fahrzeug. Klar kommen jetzt auf der einwandfrei geteerten Oasenstraße auch wieder ein paar Checkpoints.
J Wir fahren noch in die Weiße Wüste um zwischen bizarren Kalksteinformationen wieder alleine und wild zu campen (Tagesetappe 185 km). Wir fanden in der Weißen Wüste wird es endlich mal Zeit unsere Weißwürste mit Hendlmaier Weißwurstsenf und das Weißbier zu unseren traditionell weiß-blauen Servietten zu verköstigen. An dieser Stelle nochmal ein dickes Danke an unsere Freunde, die uns mit mehreren haltbaren bayrischen Menüs ausgestattet haben. Das Mahl bei dieser Kulisse war gigantisch!
Die weiße Wüste beeindruckt uns so sehr, dass wir auch den kommenden Tag hier verweilen. Es sieht alles so unwirklich aus, wie Schneelandschaften. Wir tuckern weiter durch diese Mondlandschaft um nun weiter nach Farafra zu kommen, doch plötzlich müssen wir unseren Aufenthalt ungewollt verlängern… uns reist ein Dachträger aus, der gerichtet werden muss, bevor wir weiterfahren können. Die Wüstentage waren wohl nun doch eine harte Probe! Wir stützen die Dachträger mit vielen Stapeln Bücher und nehmen es mit Humor. Als dann aber während des Arbeitens ein fieser Sandsturm aufkommt, wird es doch sehr ungemütlich… mit Staub in jeder Ritze und einer gerichteten neuen Dachstütze fahren wir weiter (361 km) durch die kleine Farafra-Oase in die hübsche mit Palmen gesäumte Dahkla-Oase nach Al-Rashida ins Beduin-Camp (Camping 50 EGP; offenes WLAN). Nach einigen Tagen fernab der Zivilisation und viel Staub, haben wir eine Waschung nötig und springen in eine der heißen Quellen gleich neben dem Camp, riecht nach Schwefel aber wir sind selig im heißen brodelndem Wasser zu liegen. Wir sind wieder die einzigen Gäste im Camp und somit zaubert der Koch für uns ein tolles ägyptisches Menü von dem was er noch so da hat!
Am nächsten Tag (Fr.,11.02.) wollen wir zur Kharga-Oase, doch uns warnt ein entgegenkommendes Fahrzeug, da dort kürzlich auch Unruhen ausgebrochen sind, bei denen es zu Toten gekommen sein soll. Heute ist auch noch das große Freitagsgebet, nach dem erfahrungsgemäß meist die Demonstrationen stattfinden… ok… Planänderung. Wir passieren einige strenge Checkpoints und Kontrollen, begegnen keinem einzigen Auto und fahren kurz vor der Kharga-Oase wieder in die Wüste um das Zentrum über die Wüste zu umfahren. Nach der Stadt Kharga fahren wir wieder auf die Hauptstraße der Oase und passieren 10 illegale Barrikaden, zusammengestellt aus Schubkarren, Steinen, Reifen, Palmenstämme usw. An vielen Kontrollposten brennt noch irgendwas, aber es sind keine Leute mehr zu sehen. An einem sehen wir schon von weitem viele Jugendliche, die Waffen jeglicher Art bei sich tragen. Sie versperren uns den Weg, wir sind nervös und fühlen uns in diesem Moment sehr unwohl und sind angespannt…verriegeln wieder alles, lassen den Motor laufen und ersten Gang drin, bereit jeden Moment durchzustarten! Doch nach 10 Minuten und vieler Fragen, können wir passieren. Wahrscheinlich wollten sie nur ihre eigene Stadt beschützen, da viele Polizisten abgezogen sind, da sie seit zwei Monaten wohl kein Geld mehr von der Regierung bekommen haben.
Auf dem Weg machen wir noch einen Stopp bei der Sheikh Bashni Tomb (30 km vor Mût). Wir müssen erst den Ghaffir im Dorf finden, dass er uns zu den Grabkammern aufsperrt… doch dass Touristen im Dorf sind, spricht sich hier schnell rum und so kommt der Schlüsselwart im Schlepptau vieler Kinder schon um ums aufzusperren. Das Dörfchen besteht nur aus Lehmhäuschen mit Palmendächern und Hauptfortbewegungsmittel ist – wie überall entlang den Oasen – eindeutig der Esel.
Wir entscheiden spontan, dass wir doch nach Luxor fahren, da es nur 40 km Umweg ist, obwohl wir beide schon mal das komplette Luxor-Programm erlebt hatten. Wir passieren weitere 4 offizielle Kontrollposten und fahren dann am Nil entlang ins Rezeiky Camp (N25 42.683 E32 38.919, Camping 85 EGP, WLAN gegen Gebühr) zentral in Luxor gelegen. Wir laufen am Spätnachmittag durch Luxor und können noch Spuren der Verwüstung von vorangegangen Unruhen sehen. Wir begegnen keinem einzigen Touristen und kommen mit vielen Ägyptern ins Gespräch, da für deren Geschäft die derzeitige Situation im Land eine absolute Katastrophe bedeutet. Keine Touristen – kein Geld. Bei Dunkelheit schaun wir uns den hübsch beleuchteten Luxor-Tempel (Eintritt 50 EGP p.Person) an, scherzen mit Ägyptern, da wir die einzigen Besucher sind und hören dann lautes Autogehupe, das stetig zunimmt. Überall läuten Handys der Ägypter… und schon schreien alle laut heraus „Mubarak finish“! Mubarak ist zurück getreten und in ganz Luxor wird in diesen Minuten die Botschaft weitergetragen und gejubelt. Wir schauen in viele lachende erleichterte Gesichter, registrieren aber auch einige trüb hereinblickende Mienen. Nicht jeder ist glücklich darüber, das konnten wir auch vielen Gesprächen mit Ägyptern entnehmen. Direkt neben unserem Campingplatz wird auf dem Platz aber bis spät in die Nacht laut gefeiert. (Tagesetappe Dahkla – Kharga – Luxor: 521 km)

Am nächsten Morgen (Sa.12.02.)) nutzen wir die Zeit um vor der Weiterfahrt frühmorgens noch mal den Karnak-Tempel  (Eintritt65 EGP p.Person) in Luxor in Ruhe anzuschauen… und in der Tat – wir sind im ganzen Tempel die einzigen Besucher. Vor uns kam grad ein Paar heraus und wir sind nun die zweiten Besucher. Ein Desaster für die Einnahmen, dennoch Glück für uns die Tempelanlage ganz alleine genießen zu können. Unvorstellbar, wer schon mal hier war, weiß wie viele Busse und wie überfüllt es hier normal ist. Unser Auto steht ganz allein auf dem Parkplatz. Total verlassen und einsam… im großen Säulensaal der Tempelanlage sind nur Ägypter, die versuchen den Staub zusammen zukehren, sehr nettes Bild!
J… keine Guides und Schlepper… keine Touristen. Anschließend fahren wir an der Ostseite des Nils entlang runter nach Assuan (286 km). Es macht Spaß dem Alltagstreiben am Nil zu zusehen. Frauen waschen Wäsche im Nil, Männer hocken im Schatten und spielen Backgammon oder trinken Tee, Kinder treiben Esel mit Zuckerrohr nach Hause und viele hocken einfach nur da und schauen. J In Assuan angekommen wollen wir Mr. Salah aufsuchen, der unsere Papiere und Tickets für die Fähre fertig machen wird, doch um 14 Uhr war er schon nicht mehr im Büro…obwohl wir uns für den Nachmittag verabredet hatten… gut wir erleben mal wieder das arabische „komm ich heute nicht, komm ich morgen“.. somit schauen wir uns Assuan an.
Am Sonntag (13.02.) sind wir in Assuan eigentlich nur mit Papierkram und Bürokratie beschäftigt. Wir sitzen sehr früh – wie wieder verabredet - bei Mr. Salah von der Blue Nile Shipping Company (N24°05.949 E32°53.982) im Büro… nur lässt dieser ganz schön lang auf sich warten. ;-) wir teilen uns auf, damit wir alle Erledigungen heute schaffen. Tanja geht in die Sudanesische Botschaft um die Visa für den Sudan zu bekommen (100 USD pro Person, Kontakt Fr. Hager, Dauer 1,5 Std.), Jesper fährt zum Traffic Court (N24°003.693 E32°53.153), wo wir wichtige Unterlagen bekommen, die Hr. Salah und die Tourist-Police morgen benötigen. Wir kaufen unsere Tickets für die Fähre über den Nasser-Stausee in den Sudan (2.Klasse Tickets > schlafen an Deck pro Pers. 322 EGP), und morgen geht’s dann weiter mit Bürokratie und Ausreisekram. Am Nachmittag geraten wir mitten in eine Demonstration… die Polizisten gehen nun auf die Straße weil sie kein Geld mehr bekommen. Am Abend schlendern wir über den Markt und sind wie in den letzten Tagen die einzigen Touristen und trinken Tee bei netten Gesprächen mit Ägyptern. (Campen auf dem Parkplatz des Hotels Sara direkt mit Blick auf den Nil 100 EGP)
Frühmorgens am Montag geht’s dann zur Touristpolice (N24°05.043 E32°54.502). Wir müssen aber erst mal wieder warten… und dann lernen wir weitere „Übersetzer“ kennen. Louise, Andrew (leben in Northern Irland) und Lorraine und Frank (Schottland). Endlich mal ein paar Leute die dieselbe Route wie wir nehmen. Und sie haben geplant ungefähr zur selben Zeit wie wir im Südafrika anzukommen. Die werden wir also öfters wiedersehen. Mr. Josef von der Touristenpolizei fährt mit uns zum Hafen von Assuan (High Dam Port N23°58.223 E32°53.755) und hilft uns sechsen die diversen Posten zur Ausreise zu erledigen. Man braucht Kopien von der Carnetseite, die bei Einreise ein gestempelt wurde, sowie Passbilder und Passkopien. Wir durchlaufen diverse Posten: Fahrzeugkontrolle vom Zoll und von der Polizei, sowie Rückgabe der ägyptischen Nummernschilder, Gebühren-Zahlstelle für die Fährenabwicklung für das Fahrzeug (Kosten für unseren Landcruiser 2.012 EGP), Formulare ausfüllen um dann Visa bzw. Pass ausstempeln zu lassen (Stempel 2 EGP), Customs/Zoll (Kosten 50 EGP), Carnet ausstempeln lassen und gegen 13 Uhr waren wir mit der Bürokratie fertig und einige Dollar leichter… und dann heißt es wieder warten, bis die Fähren bepackt sind und die Fahrzeuge aufgeladen werden können. Unser DJ kommt ja auf die Autofähre, die einen Tag später als die Personenfähre in Wadi Halfa ankommen wird. Am Hafen geht es wild zu… chaotisch verpackte Kisten und Taschen werden in abenteuerlicher Weise auf beide Fähren geladen. Alles liegt durcheinander und der Kapitän bietet uns an Deck ein tolles Plätzchen neben sich vorne am Schiff an, wo wir heute nächtigen werden. wir richten uns ein und warten im Schatten… gegen 17.30 Uhr ist es dann soweit und wir können unsere Fahrzeuge in einem balance-Akt auf die Fähre fahren. Alle Sudanesen und Ägypter weisen kräftig ein – abenteuerlich! Anschließend fahren beide Fähren Richtung Sudan ab! Fahrzeit Personenfähre ca. 15-17 Std. Die anderen vier „Schotten“ haben 1.Klasse Tickets, aber sind die meiste Zeit bei uns an Deck und wir quatschen und essen gemeinsam auf unserer Decke. Wir schlafen dann bei Sternenhimmel in unseren Schlafsäcken zwischen all den Sudanesen und Gepäckstücken an Deck. Gegen 6 Uhr weckt uns netterweise der Kapitän, da wir bald an Abu Simbel vorbeifahren werden. Die Sonne leistet auch ihren Beitrag zu einem unvergesslichen Moment… denn wir fahren kurz nach Sonnenaufgang an den golden angestrahlten Abu Simbel Tempeln vorbei. Das war ein toller Abschluss unserer langen Ägypten-Etappe und wir erreichen gegen 9 Uhr den Hafen von Wadi Halfa im Sudan.
Fazit Ägypten:
Land & Leute:
Wir sind wider Erwarten beide positiv von Ägypten überrascht. Vor allem aber, dass wir die ganze Zeit ohne Bakschisch zu geben klar gekommen sind… ja kaum einer danach gefragt hat.. die Ägypter sind (mit Ausnahme an Touristenorten) äußerst hilfsbereite und freundliche Menschen. Wir haben keinerlei Magenprobleme bekommen, obwohl wir wirklich alles und überall gegessen haben.
wir waren von Anfang bis Ende der Revolution im Lande und konnten doch viele Stimmungen und Meinungen der Einheimischen mitbekommen, den Niedergang Mubaraks der 30 Jahre das Land regierte, miterleben und ein Land ohne Touristen sehen. Mit einer solchen politischen Veränderung gerade in Ägypten haben wir vor unserem Reisestart wirklich nicht gerechnet. Für die Wirtschaft des Landes, insbesondere den Tourismus-Sektor, bedeutet das natürlich enorme Verluste und wir hoffen für das Land, dass der Tourismus schnell wieder anläuft, denn die ausbleibenden Einnahmen bedeuten für viele die Bedrohung der Existenz. Wir sind gespannt, wie es sich in Ägypten nach den Wahlen weiter entwickeln wird.
Klima: wir hatten durchgehend tagsüber Sonnenschein und angenehme 20-24°C und nachts wurde es schon bisl kälter bei 5-9°C. Wie wir finden, die perfekte Jahreszeit fürs Reisen in Ägypten.
Statistik: in Ägypten in 25 Tagen 3.870 km, gesamt in 49 Tagen gefahren 9.422 km, Dieselkosten in Ägypten 1,10 EGP/Liter (ca.0,15 EUR/Liter)
Marsa’alama und bis bald mit den Sudangeschichten!

Dänsche und Jesper


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