8 Tage Kenia II, 114.-121. Reisetag, Mi. 20.04.- 27.04.2011; gesamt Kenia I und II: 21.Tage
Grenzübergang Holili/Tansania, Taveta/Kenia und weiter nach Mombasa an den Tiwi-Beach
Nachdem wir ja schon das Landesinnere von Kenia erkundet haben und wir grad bisl genervt vom teuren Tansania sind, beschließen wir kurzfristig wieder nach Kenia zu fahren um hier die Küste am Indischen Ozean zu genießen und den DJ in die Werkstatt zu bringen. Wir freuen uns riesig auf das Meer nach all der vielen Natur und Safaris der letzten Wochen.
Nachdem wir ja schon das Landesinnere von Kenia erkundet haben und wir grad bisl genervt vom teuren Tansania sind, beschließen wir kurzfristig wieder nach Kenia zu fahren um hier die Küste am Indischen Ozean zu genießen und den DJ in die Werkstatt zu bringen. Wir freuen uns riesig auf das Meer nach all der vielen Natur und Safaris der letzten Wochen.
Der Grenzübergang läuft problemlos. Da Kenia, Uganda, Ruanda und Tansania zur Eastern Africa Community gehören, kann man wohl beliebig innerhalb dieser Länder „springen“ ohne erneut Visagebühren zahlen zu müssen (hier gilt das Single-Entry-Visa sozusagen als Multi-Entry-Visa). Wir sind erstaunt… unser erster Grenzübergang in Afrika, an dem wir nichts zahlen müssen und der Beamte ist auch gleich viel freundlicher als in Tansania. Wir müssen noch unseren Gelbfiebernachweis erbringen, das Carnet stempeln und schon sind wir wieder in Kenia.
Also auf über schlechter Sandpiste an riesigen Affenbrotbäumen vorbei durch den Tsavo Nationalpark (Transit kostenfrei) in Richtung Mombasa. Mitten im Park reißt uns wieder eine Dachgepäckträgerhalterung und die Reparatur kann leider nicht bis Mombasa warten, denn der Träger frisst sich schon durch die Stahlstange. Also gemeinsam anpacken und reparieren, während Overlander-Busse in einem Affentempo möglichst nah an uns vorbei sausen… das wäre uns in einem arabischen Land nie passiert. Wären wir dort am Straßenrand stehen geblieben, hätten alle vorbeifahrenden Fahrzeuge angehalten und gefragt ob sie uns helfen können. Davon kann man hier aber nicht ausgehen. Doch da wir diese Reparatur schon mehrmals erledigen mussten, sind wir recht fix – zwar eingestaubt – aber es kann weitergehen durch die superschöne typisch kenianische Landschaft, an Voi vorbei mit all den ausgedehnten Sisalplantagen nach Mombasa.
Dort ist es drückend schwül und tropisch heiß bei 35°C. Wir setzen mit der fähre nach Likoni über (90 KSH p.Pkw), um in die Twiga-Lodge am Tiwi Beach (Camping 300 Ksh p.P.) 30 km südlich von Mombasa zu fahren. Dieser Campsite ist direkt am weißen Sandstrand am türkisblauen Indischen Ozean. Man kann mit dem Auto im weißen Sand unter Palmen direkt am Strand stehen – echt traumhaft idyllisch. Endlich wieder am Meer!
Wir lernen hier andere Reisende kennen: Joe und Ann aus Belgien und Bonnie und Darren aus England, die nach einem Jahr reisen, ihre letzten Abende hier verbringen und übermorgen heimfliegen. Somit sitzen wir grillierend den ganzen Abend gemeinsam ums Lagerfeuer, stoßen darauf an, verbrennen deren letzte Unterhosen im Lagerfeuer und haben wirklich nette Gespräche.
Dieses schöne Örtchen soll wohl noch für mehrere Tage unser Zuhause werden… mehr oder weniger freiwillig. Unser DJ muss nämlich dringend in die Werkstatt: zwei Stoßdämpfer sind schon länger total hinüber und lecken… jetzt ist die Zeit gekommen, diese zu wechseln. Die größere Herausforderung wird wohl eher, die richtigen Stoßdämpfer in der passenden größe aufzutreiben. Zudem müssen wir unseren Platten wieder richten lassen, denn Schnitte an der Seite können wir nicht selbst reparieren... da muss wohl ein Schlauch rein. Wir haben im Ersatztank ein kleines Loch was geschweißt werden muss, alle „Aufhängungsgummis“ müssen gewechselt werden, ein Ölwechsel steht an und noch so ein paar andere Kleinigkeiten möchte unser Auto noch gerichtet haben.
Tiwi-Beach und Diani-Beach am Indischen Ozean
So machen wir uns am nächsten Tag auf die Suche nach einer Werkstatt. Durch Zufall kommen wir mit einer Einheimischen Deutschen am Diani Beach ins Gespräch, deren Schwager – ein Engländer – eine Autowerkstatt hier hat. Was für ein Zufall! J bei ihm ist unser DJ ganz gut aufgehoben, der scheint zu wissen was er tut. Nur haben wir – vor lauter in den Tag leben – total verpeilt, dass morgen Karfreitag ist und all die Teile-Lieferanten über Ostern für ein paar Tage geschlossen haben werden. Unser Mechaniker arbeitet zwar auch an Feiertagen, aber das bringt leider nix, wenn wir nicht mehr alle Teile herbekommen. Dumm gelaufen… jetzt sitzen wir wohl mehr Tage als geplant hier fest. Und da das Auto an einem Tag nicht fertig geworden ist, werden wir jetzt auch noch heimatlos… unser DJ steht über Nacht mehrere Tage in der Werkstatt und somit haben wir kein Dachzelt, kein Bad und keine Küche…also kein Zuhause mehr – das wir so lieb gewonnen haben!! das gefällt uns nicht, aber wir machen das Beste draus: wir schlafen im Sand am Strand unter einem Baum mit Moskitonetz unterm Sternenhimmel, andere Reisende Grillen für uns mit und sperren unsere Wertsachen in deren Autos weg. Nachts krabbeln hunderte von Krabben und Krebsen um unser Moskitonetz, was Jesper sehr nervös werden lässt und dann fängt es zu Regnen an… Jesper wird hippelig, doch Tanja wickelt ganz entspannt den Rucksack mit all unseren Dingen, die wir in unserem openair-Zimmer dabei haben mit der Regenhaube ein und legt sich wieder hin. Wir werden beregnet… aber ändern können wir es nicht… und es hört glücklicherweise wieder auf und bis morgens werden wir wieder trocken – kalt ist es ja nicht. Wir wohnen so Tag um Tag unter unserer Palme, nachdem die Werkstatt jeden Tag anruft, dass es doch noch einen Tag länger dauert. An einem Tag wird es immer regnerischer, so dass wir – als der Dauerregen nicht aufhören will – beschließen, in ein Bungalow zu ziehen. Es wird immer heißer und schwüler und so schlägt uns das Wetter ganz schön auf unsere Energie und wir machen am Tag nicht mehr viel. Einkaufen brauchen wir auch nicht, denn jeden Tag kommt der Mango-Mann, der Fischverkäufer und die Feuerholz-Jungs am Strand vorbei und bringen uns alles Lebensnotwendige. Es könnte uns also schlechter gehen! J
Wir gehen jeden Tag nach Sonnenaufgang im richtig warmen Meer schwimmen, gönnen uns ab und an ein Frühstück in der Lodge, hängen am Strand ab, quatschen und grillen jeden Abend mit anderen Reisenden, die wir so kennen lernen, lesen, schauen täglich in der Werkstatt beim DJ vorbei und warten ab… Tanja schafft es sich am – wahrscheinlich einzigen Korallenstein in der ganzen Bucht – beim Schwimmen das komplette Bein tief aufzuschlitzen! Denise und Roland mit denen wir schon viel schöne Zeit in Uganda und Kenia verbracht haben, kommen Ostern als sie hören, dass wir hier noch hängen auch zum Strand, was uns sehr freut.
Mombasa
Zu viert machen wir einen Ausflug nach Mombasa. Wir erkunden die Altstadt mit dem alten Hafen, die Festung Fort Jesus und dem Gewürzmarkt. Wir lassen alle Eindrücke auf uns wirken, von schönen arabisch angehauchten Bauten, Swahili-Märkten mit Gewürzduft und frischen Mangos, über dreckige stinkende Straßenabschnitte könnten die Eindrücke nicht verschiedener sein.… hier kann man alles erleben. Wir finden einen TukTuk-Fahrer der uns zu viert im TukTuk mitnimmt. Normalerweise sind nur drei Passanten zulässig J so quetschen wir uns zu viert auf die Rückbank – ganz schön kuschelig eng ;-) – und dann geht’s zurück zum Tiwi Beach. Da erleben wir abermals wie korrupt hier doch sogar die Polizei ist. Ein TukTuk mit 4 Mzungus (Weißen)… da werden wir ganze viermal von der Polizei angehalten. Und jedes mal schmiert der Fahrer ganz selbstverständlich den Polizisten heimlich. Immer wenn die Beamten mit Strafen drohen, lässt unser netter Fahrer ganz unauffällig nen Schein fallen, den der Beamte dann möglichst ungesehen aufhebt, oder er prüft den Führerschein, wo ein Geldschein erwartet eingelegt wird usw. Hauptsache alles läuft unter der Hand… aber so läuft es eben. Die Beamten finden immer irgendwas wenn sie dich dran kriegen wollen, also wird das Schmiergeld schon beim Beförderungshonorar mit drauf gerechnet. Echt verrückte Welt! Am Strand begegnet Tanja nachts noch einer schwarzen Mamba… gut dass die Schlange mehr Angst vor Tanja hatte, als sie vor ihr und das Weite gesucht hat.
Und schon ist es Dienstag und alle Geschäfte haben auf. Unser DJ ist so gut wie gerichtet, nur fehlen noch die Stoßdämpfer. Somit schlagen wir uns noch den ganzen Tag damit herum, die passenden Dämpfer für einen vernünftigen Preis zu finden. Das ganze dauert lang… wir sind einfach in Afrika, aber wir sind erfolgreich und als es dunkel wird statten wir uns noch mit neuen Vorräten aus und fahren um noch 80km nach Shimoni am Indischen Ozean kurz vor der Tansania-Grenze um am folgenden Tag schnell zur Grenze zu kommen.
Shimoni zum Grenzübergang nach Tansania
Die Straße zur Grenze ist gut und geteert, so dass wir zügig voran kommen. Der Grenzübergang nach Tansania am Kontrollposten Lunga Lunga läuft wieder mal wie am Schnürchen. Bei der Ausreise aus Kenia müssen wir erneut nichts zahlen, lassen das Carnet und die Pässe ausstempeln und schon sind wir nach 15 Minuten bei der Einreistestelle in Tansania zum Zweiten.
Liebe Grüße aus der Ferne
Dänsch und Jesper
Dänsch und Jesper
Fazit Kenia gesamt:
Je südlicher wir kommen, desto „zivilisierter“ und strukturierter wird es wieder: alle Tiere sind wieder angebunden und nicht freilaufend wie in Äthiopien, es wird nicht mehr so viel auf dem Kopf von Frauen geschleppt, sondern mehr mit dem Fahrrad transportiert und auch Männer packen mit an, die Trinkwasserversorgung scheint gut gelöst, es sind wieder viel mehr Fahrzeuge auf der Straße, die Straßen aber viel schmäler und zusätzlich noch viele nervige nicht zu sehende Speedstopper, Häuser sind wieder gemauert und meist mit handgemalter Reklame versehen, es gibt wieder „Sitztoiletten“ und auf Toiletten wird wieder Klopapier und nicht nur die Hand verwendet ;-), die meisten können gut englisch und sind sehr freundlich.
Je südlicher wir kommen, desto „zivilisierter“ und strukturierter wird es wieder: alle Tiere sind wieder angebunden und nicht freilaufend wie in Äthiopien, es wird nicht mehr so viel auf dem Kopf von Frauen geschleppt, sondern mehr mit dem Fahrrad transportiert und auch Männer packen mit an, die Trinkwasserversorgung scheint gut gelöst, es sind wieder viel mehr Fahrzeuge auf der Straße, die Straßen aber viel schmäler und zusätzlich noch viele nervige nicht zu sehende Speedstopper, Häuser sind wieder gemauert und meist mit handgemalter Reklame versehen, es gibt wieder „Sitztoiletten“ und auf Toiletten wird wieder Klopapier und nicht nur die Hand verwendet ;-), die meisten können gut englisch und sind sehr freundlich.
Die Landschaft gefällt uns sehr gut und hat viele Facetten von roter trockener Erde über grüne Bananenplantagen, hunderte gigantisch große Baobab-Bäume, bis hin zum Indischen Ozean mit tausenden Palmen und weißem Sandstrand.
Vom Wetter her sind wir zur heißesten und schwülsten aber auch zur Regenzeit hier gewesen, was aber für uns nicht so schlimm war, denn es gab kaum große Temperaturschwankungen, was die Regenstunden erträglich gemacht hat. Es war jeden Tag sowohl tagsüber als auch nachts zwischen 29°C und 37°C heiß.
Statistik: in Kenia I: 891 km und in Kenia II: 517 km gefahren; bisher gesamt gefahren: 21.903 km, Dieselkosten: 103,99 KSH/Liter
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